Wer ich bin
Wer ich bin
Seit dem Jahr 2008 sind Dackel aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Aktuell bereichert Dackel Janis das Leben von meiner Familie und mir hier im schönen Zürcher Unterland. Schon früh hat sich Janis ehrenamtlich im Breitensport engagiert und so mancher Katze eine kostenlose Lektion in Leichtathletik – Sprinten und Auf-Bäume-Klettern – erteilt. (Sämtliche Katzen haben dies unbeschadet überstanden.) Wir unsererseits haben einen hochsensiblen Radar für versteckte Katzen entwickelt und das blitzartige Anleinen von Dackeln trainiert. Mittlerweile, seit ungefähr seinem 9. Lebensjahr, ist unser Hansdampf in allen Gassen nun doch ein wenig ruhiger und gesitteter geworden, und wir machen uns Hoffnung, dass er vielleicht irgendwann doch noch anfängt nachzudenken, bevor er handelt (und nicht umgekehrt).
Schon immer habe ich mir Gedanken über die richtige Haltung, Erziehung und Beschäftigung meiner Hunde gemacht und mich selbst immer wieder hinterfragt. Aus dem Willen, so viel wie möglich dazuzulernen und irgendwann den Status der Allwissenden zu erreichen, haben sich reich gefüllte Bücherregale und der Besuch von Veranstaltungen und Seminaren ergeben. Die Liste der Dinge, die ich bis zum Lebensende erreichen möchte, wird immer länger und umfasst mittlerweile Punkte wie
- Hundetrainerin werden
- Hundeverhaltenstherapeutin werden
- reich und schön werden
- Hundeernährungsberaterin werden
- Hundeheilpraktikerin werden
- mit meinen Kochkünsten fünf Gault-Millau-Sterne erreichen
- bestsellende Hundebuchautorin werden
- dreifarbige Einhörner züchten (oder waren es doch Eichhörnchen?)
- reich und schön werden
etc.
Von der Idee zum Blog
Es war ein schöner, klarer Morgen, der einen heissen Tag versprach. Schon länger machte ich mir viele Gedanken. Mein Dackel, der in seiner Jugend (d.h. bis zum zarten Alter von acht Jahren) ein Hansdampf in allen Gassen gewesen war und mir so manchen Nerv geraubt hatte, trottete seit einiger Zeit nurmehr lustlos hinter mir her und mochte nicht einmal mehr die Nase ins Gras stecken. Ich machte mir ernsthaft Sorgen um ihn und hatte die Befürchtung, dass er so lange bei uns zu kurz gekommen war, dass er einfach resigniert hatte und keine Lebensfreude mehr empfand. Darüber hinaus hatte ich angefangen, mir Gedanken über den Dackel und überhaupt Hunde und ihre Menschen im Allgemeinen zu machen.
An diesem schönen Morgen also spürte ich, dass mein Stresspegel sehr hoch, schon im roten Bereich stand. Und so beschloss ich, mich zu entschleunigen, den Spaziergang ein wenig anders zu gestalten und mir einfach mal Zeit zum Innehalten und damit auch Schnüffelzeit für meinen Hund zu nehmen. Anstatt wie üblich den asphaltierten Weg über die kleine Kuppe zu nehmen, ging ich über die Wiese und zum Zaun, der sie vom angrenzenden Areal trennt. Dort angekommen, setzte ich mich nieder und lehnte meinen Rücken an den Zaun. Ich atmete tief durch, in der Erwartung, dass mein Hund die Ruhepause nutzen würde, um den nahezu unbekannten Fleck Erde gründlich zu erkunden. Doch da hatte ich mich gründlich getäuscht! Nachdem er mich einige Sekunden lang angeschaut hatte, als wolle er die Typen mit der Zwangsjacke benachrichtigen, kam er zu mir und legte sich an mich gekuschelt hin.
Soviel zum Thema Schnüffelzeit für den Hund.
Die Tautropfen funkelten im Gras wie hunderte kleiner Juwelen in allen Farben des Regenbogens. Und meine Gedanken, die vorher gekreist waren wie ein Mühlrad im Monsunregen, begannen sich zu ordnen.
So viele dackelbezogene Themen schwirrten mir durch den Kopf, die ich schriftlich festhalten und möglichst vielen Dackelfreunden zukommen lassen wollte. Gleichzeitig musste ich realistischerweise zugeben, dass viele der Themen den durchschnittlichen Dackelhalter nicht näher interessieren würden. Ausserdem wollte ich die Anzahl der Mails, die ich versende, nicht ausufern lassen (dazu noch mit „langweiligen“ und „irrelevanten“ Themen), damit ich an der nächsten Generalversammlung nicht mit prallgefüllten Robidogsäckchen beworfen werde.
Als ich nun fasziniert auf die funkelnden und sich ständig in der Farbe verändernden Tautropfen schaute und spürte, wie sich mein Dackel an mein Bein schmiegte, wusste ich plötzlich, wie ich mein Dilemma lösen könnte: mit einem Blog zu dackelrelevanten Themen.
Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich diese Arbeit auf mich nehmen möchte oder nicht. Der Enthusiasmus ist da, aber das Problem ist nicht das Anfangen, sondern das Weitermachen, nachdem man die ersten Beiträge voller Begeisterung online gestellt hat. Die Themen, die mir vorschweben, werden einiges an Arbeit und Recherche benötigen. Beiträge wie „Heute war ich mit meinem Bello spazieren, und das Wetter war so schön!“ interessieren nur mich selbst, aber niemand anderen. (Dass ich trotzdem solche Beiträge schreiben werde, möge der geneigte Leser mir verzeihen.)
Dann ist etwas bestimmtes passiert, und mir wurde klar, dass ein Blog, der Dackel zum Gegenstand hat, überfällig ist. Und darum, lieber Leser, sind wir beide nun hier. Und Sie, liebe Leserin, sind in jedem Falle mitgemeint, denn ich bin selbstbewusst genug, um auch als Frau das generische Maskulinum zu verwenden. Ich wünsche Ihnen eine unterhaltsame, im besten Fall gedankenanstossende Lektüre und freue mich über fundierte, sachlich formulierte Rückmeldungen!